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Was ist Legasthenie?

Wie erkennt man eine Legasthenie?

Anzeichen einer Legasthenie im Vorschulalter können sein…

  • ausgelassene oder verkürzte Krabbelphase
  • später Gehbeginn
  • später Sprachbeginn
  • Ungeschicklichkeit unter anderem mit Messer und Gabel
  • Hilfsschritte beim Stiegen steigen
  • Schwierigkeiten beim Anziehen
  • Schwierigkeiten beim Ausschneiden
  • Koordinationsschwierigkeiten beim Malen
  • Worterfindungen
  • falsche Farbbezeichnungen
  • Verwechslung von links und rechts

Anzeichen einer Legasthenie im Volksschulalter können sein…
(die folgenden Anzeichen beziehen sich auf die Situation beim Lesen und Schreiben bzw. in der Schule)

  • Schwierigkeiten beim Lernen des Schreibens und Lesens
  • Schwierigkeiten beim Lernen des Alphabets
  • leichte Ablenkbarkeit
  • zeitweise unruhig, fälschlich als hyperaktiv bezeichnet
  • verkrampfte Körperhaltung
  • Augenreiben, Augenblinzeln
  • Verschwimmen der Buchstaben
  • schlechte Merkfähigkeit beim Auswendiglernen
  • Tagträumen bzw. gedanklich abwesend sein
  • trödelt, wird nicht fertig
  • vermehrter Bewegungsdrang
  • schlechte Raum – und/oder Zeitkoordination

Was ist eine Legasthenie ?

Bei der Legasthenie muss man zwischen einer Primärlegasthenie und einer Sekundärlegasthenie unterscheiden. Grundsätzlich ist eine Legasthenie anlagebedingt, d.h. die Ursache ist im Genbereich zu suchen. Sie wird nicht erworben oder entsteht erst bei Schulbeginn. Die Legasthenie ist eine spezifische Problematik normal intelligenter Kinder beim Lesen und/oder Schreiben. Sie ist eine Folge von differenziert ausgebildeten Sinneswahrnehmungen (Hören, Sehen und Raumwahrnehmung), welche auf die biogenetischen Voraussetzungen zurück zu führen sind. Interventionen müssen somit in allen Bereichen der Sinneswahrnehmungen, welche die Legasthenie bei einem Kind verursachen, erfolgen. Legasthenie ist KEINE Behinderung oder gar Krankheit. Welche Sinneswahrnehmungen bei Ihrem Kind trainiert werden müssen, wird bei einer Legasthenie Testung festgestellt.

Primärlegasthenie nennt man die Legasthenie, welche früh erkannt und somit noch keine psychische Sekundärproblematiken wie z.B. Depressionen vorhanden sind. Wird eine Legasthenie lange Zeit nicht erkannt und erhält das legasthene Kind in der Schule keinen adäquaten Unterricht, kann dies zu Problemen führen. Die ständige Frustration wirkt sich negativ auf das Kind aus, die Toleranzgrenze in Bezug auf ständige Misserfolge und Demütigungen wurde bereits überschritten. Hier spricht man dann von einer Sekundärlegasthenie.

Pädagogische Definition:
Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens.
Dr. Astrid Kopp-Dullar 1995

Genetische Ursachen

Legasthenie und Dyskalkulie sind im Menschen vorhandene genbedingte, durch Vererbung weitergegebene Veranlagungen. Durch gengesteuerte Entwicklungsprozesse im Gehirn werden die Sinneswahrnehmungen beeinflusst. Dies haben wissenschaftliche Forschungen bewiesen.